Bevor es für einige Altersklassen in ein kurzes vorläufiges „Sommerloch“ geht, standen in den vergangenen Wochen noch zwei große norddeutsche Klassiker auf dem Programm. Am Himmelfahrtstag / Vatertag / Männertag oder wie man diesen Tag noch so nennen möchte, fanden sich die Sportler*innen zum alljährlichen Großen Preis von Buchholz in der Nordheide ein. Bei frühsommerlichem Wetter, das für den ein oder anderen Sonnenbrand sorgte, konnten unsere beiden U17-Fahrer Jakob und Silias als erste zeigen, was in ihnen steckte. In einem Feld von 30 Fahrern wurde das Rennen auf dem profilierten Kurs schnell zum Ausscheidungsfahren. Beide erwischten einen soliden Start und schafften es, sich gut im noch etwas ungewohnt großen Fahrerfeld zu positionieren. Die zum Teil körperlich deutlich älteren Fahrer machten das Rennen unter sich aus, aber am Ende reichte es trotzdem für die Plätze 18 (Jakob) und 21 (Silias). Im Rennen der weiblichen Schülerklasse U15 stand Joèline Webel am Start. Noch etwas angeschlagen von einer Erkältung hatte sie zwischenzeitlich sichtbare Probleme, allerdings kämpfte sie sich wacker durchs Rennen und landete so noch auf dem 7. Rang.
Das Männerrennen – zum ersten Mal seit sehr langer Zeit gut 100 Kilometer lang – wurde durch einige Teams die mit großer Mannschaftsstärke antraten dauerhaft schnell gehalten. So schaffte es über den gesamten Rennverlauf keine Gruppe, sich entscheidend abzusetzen. Mit dabei: Unsere blau-gelben Rennfahrer Hendrik, Aaron, Ole und auch Jasper Schröder, der sich sein „Heimrennen“ nicht entgehen lies. Aaron, wie Joèline noch etwas erkältungsgeschwächt, musste dem hohen Grundtempo nach rund zwei Dritteln des Rennens Tribut zollen und im allmählich ausdünnenden Feld abreißen lassen. Hendrik fuhr immer weit vorne und wachsam um bloß keine Gruppe zu verpassen, musste sich aber wie alle anderen auch am Ende mit einem Massensprint zufrieden geben. In diesem Sprint konnte Jasper einen sehr guten 6. Platz herausfahren, Hendrik belegte Rang 12, Ole wurde vor dem Sprint etwas durch andere Fahrer behindert und rollte als 17. über den Zielstrich.
Ein weiterer norddeutscher Klassiker, der in keinem Rennkalender fehlen darf: Das Pfingstkriterium in Borsum. Auf der schnellen 1,2-Kilometer-Runde waren am vergangenen Montag wie so oft die Jüngsten als erstes an der Reihe. Nachdem sie eine Woche zuvor das Nachwuchsrennen der Traditionsveranstaltung „Rund um Köln“ für sich entscheiden konnte, wollte U13-Fahrerin Neele Köbe direkt ihren nächsten Platz auf dem Podium. Eine schnelle Anfangsphase der männlichen Kontrahenten im selben Rennen führte zu einer zeitigen Selektion. Doch die besten der weiblichen Klasse hatten aufgepasst und so musste sich Neele im Sprint nur Tilda Bendl (RSG) geschlagen geben und erreichte als 2. das Ziel. Obwohl Joèline den Verein bereits beim Trainalyzed-Cup in Hamburg vertreten und damit bereits zwei Renntage in den Beinen hatte, verkaufte sie sich auch in Borsum ziemlich teuer. Wie bereits zuvor war das Rennen auch hier geprägt durch eine schnelle Herangehensweise. Dies machte Joèline jedoch wenig aus und auf ihren guten Sprint kann sie sich verlassen. So reichte es trotz zahlreicher Rennkilometer am dritten Renntag in Folge mit Rang 2 für einen Podiumsplatz.
Anders als in Buchholz zuvor bekamen es unsere U17-Jugendfahrer Silias und Jakob mit den Mastersklassen im selben Fahrerfeld – aber natürlich getrennter Wertung – zu tun. Hier ist die Gangart bekanntlich etwas rauer. Doch speziell dem schon etwas größeren Jakob machte dies als Kurvenspezialist keine Probleme. Und auch Silias hatte als eher kleiner Fahrer den Vorteil sich gut durch das Feld schlängeln zu können. Beide fuhren im Finale sehr engagiert und wurden mit guten Ergebnissen als 5. (Silias) und 7. (Jakob) belohnt.
Im Rennen der Amateure trauten einige ihren Augen nicht. Doch da stand er tatsächlich: Maxi Winterberg gab nach jahrelanger Rennpause ein Comeback! Und das zudem sehr solide, er fuhr im Hauptfeld seine ersten Rennkilometer des Jahrzehnts und versuchte sogar zwischendurch, diesem zu entwischen. Hier schwanden jedoch schnell die Kräfte und so rollte er als 22. zeitgleich mit dem Sieger ins Ziel.
Eine Durchschnittsgeschwindigkeit jenseits der 47 km/h machte das Entstehen eine Spitzengruppe im Elite-Amateur-Fahrerfeld unmöglich. Manchen lag dies mehr als anderen. Hendrik Eggers ermöglichte es, seine Helferkünste für die Maxwatt-Teamkollegen erneut unter Beweis zu stellen. Mit Erfolg: Besonders Aaron Schulze konnte in den Wertungssprints mehrfach punkten. Eine ähnliche Funktion für Ole Geisbrecht: Er spielte Helfer für Team- und Vereinskollegen Tom Köbernik, der in diesem Jahr bereits mehrfach bei den Amateuren ganz oben auf dem Podest stand und sich somit den Aufstieg zu den Elite-Amateuren gesichert hatte. Das machte es natürlich nicht gerade einfacher. Besonders gegen die starken Stevens-Fahrer aus Hamburg war kein Kraut gewachsen. Da Tom, mit sehr guten Technik- und Sprintfähigkeiten ausgestattet, jedoch als eine Art Kriteriumsspezialist gilt, konnte er beinahe in jeder Wertung Punkte sammeln. Am Ende wurde er damit in seinem ersten Elite-Amateurrennen direkt als Dritter mit einem Podiumsplatz belohnt! Und auch unser Team Maxwatt schlug sich gut und konnte mit Aaron Schulze auf Platz 7 und Mathieu Lindenberger auf Platz 10 gleich zwei Fahrer in die Top10 bringen.
Bereits gestern startete die Tour of Malopolska im Süden von Polen. Dort werden wir durch Jasper Schröder vertreten, im Trikot der deutschen Nationalmannschaft. Das Prologzeitfahren lag unserem flachland- und bahnliebenden Neoprofi als Bergzeiten noch nicht so ganz und auch die nächsten Tage werden sehr hügelig. Daumen sind weiterhin gedrückt!